Englische Gärten – Was machen unsere Nachbarn anders?

So hatte Reinhold Leuthardt seinen Bericht tituliert, den er den Mitgliedern vom Obst- und Gartenbauverein am 22.3.2018 vorgetragen hat. Er gab auch gleich die Antwort darauf: „Eigentlich nichts!“

In seiner launigen Art machte er die Gartenfreunde, die ja im Juni eine Gartenreise nach England unternehmen, auf dieses Land neugierig. Er sagte, dass man England lieben muss, denn das Wetter ist nicht immer passend. Mit seinem Vortrag möchte er die Vorfreude wecken, denn die ist ja bekanntlich am Schönsten.

Bei einem Besuch sollte man aber immer daran denken, dass die englischen Gärten reichen Leuten gehören, denn die normale Bevölkerung ist arm. Die können sich die teuren Pflanzen nicht leisten. Der größte Landschaftspark in England ist so groß wie das Ruhrgebiet. Diese Landschaftsgärten sind in der Regel künstlich geschaffen und bestehen aus Formalgärten mit wunderbar geschnittenen Büschen und Hecken, Gruppen von alleinstehenden Bäumen, Wassergräben, Staudenbeeten und bieten immer wieder neue Blickachsen. Von den Herrensitzen aus führen imposante Treppen in die Gartenanlagen, die mit unterschiedlichsten Sitzmöglichkeiten ausgestattet sind. Diese Mischung der Gestaltungsart macht den „englischen“ Garten aus. Die Vielfalt an Stauden, oft vor riesigen Mauern, ist beeindruckend und sehr farbenfroh. Es wird auch stets darauf geachtet, dass diese „Borders“ nach Wuchshöhe und Größe der Pflanzen angeordnet sind und dass es im ganzen Jahr einen Blütenflor gibt. In Deutschland sind Stauden dagegen wenig beliebt, da sie doch etlichen Arbeits- und Pflegeaufwand erfordern.

Gartengestaltung unterliegt aber auch Modetrends. So kamen die ersten exotischen Pflanzen und Bäume durch die Seefahrt nach England. Dieses Land konnte also immer als „Erster“ von Neuheiten profitieren.

Am Ende seines Vortrages zeigte uns Herr Leuthardt Bilder aus den Gärten, die auf unserer Englandreise besucht werden. Sissinghurst Castle zeigt z. B. Gartenzimmer und Wisley Gardens, das einer Gesellschaft gehört, besitzt ein großes Arboretum und einen sehenswerten Schaugarten. In Hampton Court ist das protzige große Schloss der Hingucker und ein Weinstock, der 230 Jahre alt ist. In Sheffield Park Garden ist die Seenlandschaft zu bewundern. Alle Gärten haben ihre Besonderheiten und die eindrucksvollen Bilder ließen die Besucher staunen.

Vorfreude ist die schönste Freude. Diesen Ausspruch konnten die „England-Fahrer“ mit auf den Weg nehmen und auf schöne Erlebnisse hoffen.