Monatsversammlung Mai 2015: Wasser im Garten

"Wasser im Garten", das interessante Thema stand im Mittelpunkt der Monatsversammlung des Soester Gartenbauvereins. Referent war Adalbert Niemeyer-Lüllwitz aus Recklinghausen. Er ist gelernter Gärtner, bei der Naturumweltakademie tätig und arbeitet auch mit Kleingartenvereinen zusammen. Wasser lockt die Menschen an, schon bei Kindern ist das zu beobachten. Ihnen sollte man verschiedene Gewässer zeigen, mit ihnen spielen und sie mit dem Element Wasser vertraut machen. So ist ein Gartenteich eine große Bereicherung und er gibt Lebensraum für viele Tiere, wie da sind Amphibien, Köcherfliegen und Libellen, deren Larven sehr räuberisch sind, und andere mehr. Eine ganze Reihe davon steht bereits auf der roten Liste.

Adalbert Niemeyer-Lüllwitz besitzt einen größeren Garten mit einem Teich, der selbst angelegt worden ist. Dabei ist die allererste Forderung: er muss in der Sonne liegen. Danach fragt man, wie groß und wie tief soll er sein. Eine Tiefe von 60 - 70cm muss sein und je größer desto besser, riet der Fachmann, der die Anlage eines Teiches genau beschreibt. Fertigteiche sind zu haben, aber sind auch teuer. Ist die Erde ausgehoben, wird das tiefe Loch mit magerem Sand gefüllt, kein nahrhafter Mutterboden darf es sein! Dann wird die Spezialfolie, vom Vertrieb exakt zugeschnitten, verlegt und am Rand befestigt. Sie dient als Kapillarsperre, damit das Wasser nicht durch den Boden versickern kann. Die Pflanzen werden gesetzt, dann kann geflutet werden, eine Menge Wasser ist dabei vonnöten! Steile Uferbereiche sind zu vermeiden, da sie schädlich für Tiere sind, und die Folie darf nicht sichtbar sein. Kleinkinder im Garten müssen beobachtet werden, damit sie nicht in den Teich fallen.

Bei der Bepflanzung müssen die verschiedenen Wassertiefen berücksichtigt werden. Für die Tiefwasserzone gibt es eigene Pflanzen, für die flache Zone entsprechende. Unterwasserpflanzen wie z.B. Hornblatt, Krebsschere oder Schwanenblume halten das Wasser sauber, Tannenwedel eignet sich für flaches Wasser Der Experte riet außerdem zu heimischen Pflanzen und zeigte Blutweiderich, Wassserminze und weitere Beispiele. Vorsicht ist bei starkwüchsigen Wasserpflanzen wie dem Rohrkolben und der gelben Teichrose geboten, die sehr beliebt sind. Im Laufe des Jahres zeigt der Teich ein buntes Bild, allerdings ist das Gleichgewicht zwischen den verschiedenen Gewächsen schon schwierig und Pflege ist nötig. Im Sommer müssen Pflanzen auf jeden Fall herausgeholt werden, da die Teiche sonst mit der Zeit verlanden. Goldfische einzusetzen ist nicht empfehlenswert, da ihre Vermehrung nicht kontrollierbar ist. Und ein Reiher ist nicht immer zur Stelle. Eine Bereicherung für den Garten und ein Hingucker ist ein Springbrunnen oder auch kleine Bachläufe, die aber technisch aufwendig sind. Herr Niemeyer-Lüllwitz möchte seinen Teich nicht missen, bekräftigte er zum Schluss seines aufschlussreichen Vortrags mit vielen schönen Bildern vom Entstehen und Pflegens eines Gartenreiches. Den Gartenfreunden legte er noch ans Herz, umsichtig und sparsam mit dem kostbaren Nass umzugehen.

Die Gartenfreunde bedankten sich mit herzlichem Applaus.
21.05.2015