Schöne Gartenbilder!

„Blütenzauber im Jahresverlauf“ hatte Hans Aschenbrenner seinen Vortrag genannt. So erlebten die Gartenfreunde vom Obst- und Gartenbauverein Soest einen „bunten“ Abend in ihrer März-Versammlung.
Die Zaubernuss mir ihren leuchtend gelben Blüten ist der erste Farbtupfer im Jahr. Obwohl es auch rotblühende Sträucher gibt, bleibt die gelbe Sorte Favorit. Gefolgt wird die Hamamelis von den weißen Schneeglöckchen. Diese kleinen Blütenkelche werden gern von den Ameisen aufgesucht, und die tragen den Samen überall hin, so dass sich neue Horste bilden können. Fast gleichzeitig mit den Schneeglöckchen blühen weiße Märzenbecher und die Krokusse in ihrer Farbenvielfalt. Dann folgen die Narzissen, die es in vielen Formen und Farben gibt. Diese Zwiebelblumen bleiben gern am selben Standort stehen und gedeihen auch in Kübeln sehr gut. Zusammen mit Tulpen und Hyazinthen in einen Topf gesetzt, ergibt das ein wunderschönes Bild im Frühjahr.
Eine Farben- und Formenvielfalt bieten die Tulpen. Diese Zwiebeln soll man nach dem Verblühen aus der Erde nehmen und im Herbst wieder einpflanzen. Nach der trockenen „Sommerruhe“ sind sie blühfreudiger. Eine Ausnahme jedoch sind die botanischen Tulpen, die gern an einem Standort bleiben und immer wieder neu austreiben.
Um einen ganz besonderen „Rausch der Farben“ von Zwiebelblumen zu erleben, empfahl Herr Aschenbrenner den Besuch des Keukenhofs in den Niederlanden. Lohnend sei aber auch im Frühjahr eine Stippvisite auf der Insel Mainau im Bodensee. Aufgrund des milden Klimas blüht hier alles etwa drei Wochen früher als in unserer Gegend.
Ein Frühjahrsblüher in unseren Gärten ist die gelb blühende Forsythie, der bald der Rhododendron folgt. Diese Büsche, die sich im Winter mit ihrem immergrünen Laub schmücken, gibt es in vielfältigen Sorten und Farben. Dann blühen die Azaleen, die uns im Herbst mit ihrer schönen Laubfärbung erfreuen. Es folgen die Zierkirschen, die in Japan so beliebt sind, dass man ihnen zu Ehren das Kirschblütenfest feiert. Die Zieräpfel, die leider nur noch sehr selten angetroffen werden, öffnen ihre roten oder weißen Blüten, aus denen reichlich kleine Äpfelchen heranreifen. Diese Äpfel sind genießbar und sehr gut für Gelee oder Kompott zu verwenden. Eine Seltenheit ist der Schneeglöckchenstrauch, obwohl er tolle Blütenstände zeigt.
Jetzt zeigen die Magnolien und der Blumenhartriegel sowie der Blauglöckchenbaum ihre Blütenpracht. In den Beeten sind Kaiserkronen und Pfingstrosen zu sehen. Weiß blühen der Spierstrauch und der Schneeball, gelb leuchtet der Goldregen, der giftig ist, und der Blauregen erfreut mit seinen blauen „Blütentrauben“. Hinzu kommen die Halbschatten liebenden Hortensien, die es in vielen Farben und Formen gibt. Bei den Farben kann man als Gärtner etwas nachhelfen, denn die Zugabe von Bittersalz soll die Blüten blau färben. Klematis ranken in ihren bunten Farben der Sonne entgegen. Für ihren „Fuß“ lieben sie aber den Schatten.
Wenn durch das Verblühen der Frühjahrsblüten Platz in den Beeten geworden ist, kann man auf diese Flächen einjährige Pflanzen aussäen. Gut geeignet sind z. B. Mohn, fleißige Lieschen und Sonnenblumen. Es gibt viele fertige Mischungen zu kaufen. Sehr empfehlenswert ist die Aussaat von Kapuzinerkresse, da man Blätter und Blüten für Salate verwenden kann, und in Essig eingelegt dienen die Samenknöllchen als Kapernersatz. Bleiben die Knöllchen an der Pflanze und fallen ab, blühen diese im nächsten Jahr. Zu den Sommerblühern gehören die zweijährigen Pflanzen, wie Stockrose, Königskerze und Fingerhut. Die großen Blütenbälle des Allium erfreuen so manches Gärtnerauge, zumal später die verblühten Bälle aussehen, als ob sie durch den Garten schweben. Tagetes sollten in keinem Garten fehlen, denn sie sind gesund für den Boden. Der Nachteil ist natürlich, dass Schnecken diese Pflanzen zum Fressen gern haben.
Eine Zierde ist der Rittersporn in seiner Blütenfülle, obwohl er manchen Kummer macht, da er schnell die Welke bekommt. Weiterhin verzaubern Lilien und Iris mit ihren wunderschönen Farben die Beete. Für diese Pflanzen gibt es viele Sammler, die teilweise sehr viel Geld ausgeben, um an Neuzüchtungen zu kommen. In Deutschland werden diese kaum noch gezüchtet, da sind Italien, Japan und die USA stark geworden.
Das eigentliche Sommerhighlight ist natürlich die Königin der Blumen, die Rose. Was gibt es da für verschiedene Züchtungen an Farbe, Größe und Blüten. Die Rose liebt einen sonnigen Standort, und wenn man Lavendel dazu pflanzt, hält das die Läuse ab. Wenn sich der Sommer fast verabschiedet, blüht der Hibiskus, der im bunten Farbenmix zu sehen ist. Dann zeigt das Pfaffenhütchen seine Fruchtstände, die Alpenveilchen blühen und die Gräser ragen ihre Blütenrispen in die Höhe.
Nun ist es Herbst und die Beeren des immergrünen Ilex verfärben sich rot und die Zeit für Dahlien und Herbstastern ist gekommen. Bei diesen Blumen ist das Sortenangebot bunt und riesig. Gelb blüht der Sonnenhut, und ist er verblüht, sind seine schwarzen Köpfe immer noch ein Hingucker, besonders, wenn die ersten Nachtfröste sie mit einem „Schleier“ versehen.
Fällt im Winter der erste Schnee und schickt den Garten in den Winterschlaf, strecken immer noch Pflanzen ihre Köpfe heraus, wie z. B. die Lampionblumen mit ihren orangefarbenen Bällen. Die immergrünen Gehölze tragen Schneehauben und alles wartet auf den Frühling.
Die Bilder und Erklärungen von Herrn Aschenbrenner zeigten ganz deutlich, wie bunt das Gartenjahr ist. Ein schöner Vorgeschmack auf die kommende Gartenzeit.